Sonntag, 28. Oktober 2007

Einen hab' ich noch: Buchbindermesse in der Palette




Die „Palette“ auf der Lüderichstr. ist eine bekannte, gemeinnützige Behinderteneinrichtung, angesiedelt im Niemandsland zwischen Kalk, Humboldt und Gremberg. Weil dort neben anderem auch qualitativ hochwertiges Handwerk aus dem Grafischen Gewerbe angeboten wird, und weil dort wohl häufiger mal jemand vorsichtig angefragt hat, ob man mal eben sein handgebundenes Büchlein „geradeschneiden“ könnte, siedelte sich genau dort eine jährliche „Buchbindermesse“ an. Wenn ich richtig aufgepasst habe, dann war es heuer das 9. mal.
Müßig aufzuzählen, was dort meinen Blutdruck in ungeahnte Höhen treibt: Papiere von edelster Qualität aus allen Erdteilen, seltene Spezialpapiere, grobes, feines und feinstes Handwerkszeug, Leder, Pergament, Spezialkleber, Vergolderbedarf, echt antikes Buchbindermaterial usw. usw. Wie gut, dass ich momentan völlig platt bin, so blieben meine Einkäufe im grünen Bereich. Und einen Geldautomaten zu finden, „kannste verjesse“ strahlte die schwarzgelockte Kaffee-Fee vom mobilen Kaffeeservice.
Noch ein Hinweis: Selbst gebrauchte Klein-Maschinen aus der Branche sind mittlerweile so teuer und so rar geworden, dass es mein Herz erfreut hat, auch den Herrn Louet aus Lochem/NL anzutreffen. Der baut auf High-Tech-Niveau Low-Tech-Maschinen, deren Prinzipien eigentlich schon hunderte Jahre alt sind.
Aber zeigen Sie den Link bloß nicht der Dame Ihres Herzens, sollte diese filzen, spinnen, kardieren, weben oder gar buchbindern. Ihr Blutdruck wird es Ihnen danken.

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